Unser Verein

Chronik

Der Berliner Karl-Heinz Trogisch war schon vor einer längeren Zeit in die Oberpfalz eingewandert. Er wohnte zwar nicht in der sogenannten Nord-Oberpfälzer Hauptstadt Weiden, sondern im ca. 20 km entfernten Weiherhammer.
Wieviele Kilometer, Stunden und Tage muss Herr Trogisch wohl unterwegs gewesen sein, um die Gründung eines Weidener Kreisverbandes des BdB zu verwirklichen.

Mit Plakatwerbungen, Handzetteln und persönlichen Ansprachen hatte es Herr Trogisch geschafft, die ersten Berliner am 05.03.1955 in das Nebenzimmer des Weidener Hotels “Deutsche Eiche”zu bekommen.

Am 02. April 1955 wurde dann die Vorstandschaft wie folgt gewählt:

 

Vorsitzender

Karl-Heinz Trogisch, Weiherhammer

2. Vorsitzender

Helmut Kötteritzsch, Weiden

Schriftführer

Kurt Dahms, Weiden

Kassierer

Emil Meissner, Weiden

Sozialreferent

Otto Schiele, Weiden

 

Eine der ersten Aktivitäten des KV Weiden war ein Lichtbildervortrag am 2.4.55, der über das Verkehrsamt Berlin vom Journalisten G. Alexander unter dem Motto „Ein Wiedersehen mit Berlin” angeboten wurde.

Für diese Veranstaltung wurde der kleine Saal des Evangelischen Vereinshauses kostenlos zur Verfügung gestellt. Bei einer Teilnehmerzahl von 70 Erwachsenen und 12 Jugendlichen wusste man sich auf dem richtigen Weg.

Nach einem Aufruf des LV Franken ging man jetzt auch daran, sich für „Ein Platz an der Sonne” einzusetzen, um für bedürftige Berliner Kinder kostenlose sechswöchige Ferienfreizeiten zu gestalten.

Am 11. Juni 1955 konnte der BdB Weiden im Vereinslokal „Deutsche Eiche” den damaligen OB Hans Schelter begrüßen und mit seiner Unterstützung, den für August 1956 erstmalig in der Oberpfalz geplanten Ferienaufenthalt Berliner Kinder unter dem Motto „Ein Platz an der Sonne”  einleiten.Den ersten anreisenden Kindern überreichte man insgesamt 10 Paar Schuhe als Geschenk.

Frau Dr. Klara Räther, eine nach Weiden verzogene Berlinerin, die als Kinderärztin in Weiden praktizierte, konnte als Sozialreferentin für Kinderland-Aktionen notwendige ärztliche Formalitäten erledigen und an den auswärtigen Planungssitzungen des Landesverbandes teilnehmen.

Verweist man auf das soziale Engagement des „Bundes der Berliner”, muss man auch das caritative Verständnis vieler ortsansässiger und regionaler Unternehmen erwähnen.

Geld-, Sachspenden und Ferien-Freiplätze konnten vermittelt werden.

Man arbeitete in vielerlei Hinsicht zusammen mit: Arbeiterwohlfahrt - Kreisverband Weiden - Mädchenwohnheim (Leimbergerstr.), wenn nicht ausreichend private Freiplätze zur Verfügung standen. Privatpersonen meldeten spontane Hilfsangebote, wie z.B. der damalige Stadtrat Kreuzer als Inhaber eines Omnibus-Unternehmens.Von der Frauenbeauftragten der US Army in Grafenwöhr wurden Berliner Kinder empfangen und verköstigt.

Nur so durfte das überhaupt möglich gewesen sein, dieses soziale Engagement zu erbringen.

In den folgenden Jahren wurden ab der Gründung zu den obligatorischen Pfingstfahrten nach Berlin alljährlich zusätzliche Fahrten angeboten. Die Reiseleiter des BdB waren Emil Meissner, Herbert Iskraut, Helmut Kötteritzsch, Karl Dammköhler, Wolfgang Bayer und Franz Hartauer-Helm, die als Berlin-Experten auch für andere Organisationen und Vereine gefragt waren.
Die Vereinsmitglieder weckten dadurch nicht nur das Interesse an Berlin, sondern durch die Anwesenheit der Oberpfälzer in der Bundeshauptstadt auch bei den Berlinern die Reiselust in die attraktive Oberpfalz.

In den 70er Jahren war es um den BdB nicht besonders gut bestellt. 1971 feierte man in der Gaststätte „Schätzlerbad” mit 9 Ehepaaren und vier älteren Einzelmitgliedern das 15-jährige Bestehen und beschloss, um eine höhere Mitgliederzahl herbeizuführen, den Bund der Berliner auch für „Freunde Berlins” zu öffnen.

Mit dem Weidener „Hotel Post” als neues Vereinslokal bemerkte man, wie viel Einfluß eine zentral gelegene Begegnungsstätte auf den Fortbestand des Vereins hatte. 1984 konnte man bereits wieder 36 Mitglieder und 9 Freunde Berlins begrüßen.
Außerdem hatte man mit Franz Hartauer-Helm einen wahren Freund und Organisator der vom BdB seit 1955 durchgeführten Berlin-Fahrten gefunden.
In den Folgejahren und der Fortführung dieses Amtes durch Franz Hartauer-Helm, konnte man nicht nur auf das Geschick eines versierten Vereinsmitgliedes und Weidener Stadtbediensteten, sondern auch auf das eigene Interesse eines “Nicht-Berliners” vertrauen.

Bis heute wird beim BdB das soziale Engagement immer noch groß geschrieben und die Vorstandschaft klärt mit regelmäßigen Referaten, Veranstaltungen und in „Berlin-Lageberichten” die Mitglieder und Interessierte über aktuelle Geschehnisse um und in Berlin auf.

 

Unsere Vorsitzenden seit 1955:

1955

Gründer und Ehrenvorsitzender Karl-Heinz Trogisch, Weiherhammer

1956 - 1988

Herbert Iskraut, Weiden

1989 - 2002

Helmut Kötteritzsch, Weiden

2003-2007

Franz Hartauer-Helm, Weiden

2008-2014

Vera Eckstein, Altenstadt/WN

2014- Bärbel Strobl, Weiden